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Detail 2

Goldauge

Durch sternklare Nächte gleitet er,
Majestätisch, lautlos fast.
Schwingen teilen still das Dunkel.
Geschmeidig und ganz ohne Hast.

Sein Blick, so stolz und ungebrochen,
in die Ferne schweift er weit.
Des Mondlichts Silberblässe spiegelt,
sich in des Drachen Schuppenkleid.

Ich seh' verschmelzen ihn mit Sternen,
in meinen Träumen Nacht für Nacht.
So unergründlich sein Geheimnis,
in kalter und erhab'ner Pracht.

Die Augen pures Goldgefunkel,
Schuppen hart wie blauer Stahl.
Niemand kann diese je durchdringen,
denn Einsamkeit ist seine Wahl.

Nur selten in kostbarer Stunde,
einen Blick er mir gewährt.
Auf das, was er stets gut behütet,
so viel Vertrau'n mir widerfährt.

Mit Staunen schau ich tief ins Inn're,
entdeck' ein Herz, edel und rein.
Sanft leuchten seine gold'nen Augen,
nichts kann nun mehr wie vorher sein.

Golden eye

By starry clear nights he glides,
Majestically, almost soundlessly.
Wings still share the dark.
Lithe and without any haste.

His gaze, so proud and undiminished,
in the distance he sweeps far.
Silver paleness reflects the moonlight,
In the dragon dress shed.

I see it merge with stars,
in my dreams night after night.
How inscrutable his secret
in cold and elevated splendor.

The eyes pure gold gleam,
Shed as hard as blue steel.
Nobody can ever penetrate
because loneliness is his choice.

Only rarely in precious hour,
a glance, he granted me.
To what he always well looked after,
so much trust me happen.

With amazement, I look deep into inside,
discover 'a heart, noble and pure.
Soft glow golden his eyes,
nothing can now be more like before.